10.09.2019bis 06.10.2019 Eröffnung: 10.09.2019, 19:30 Uhr

Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten


Bretten Melanchthonhaus

Der Betrachtung ganz unterschiedlicher Reformatorendarstellungen - größtenteils aus eigenen Beständen -  widmete das Melanchthonhaus Bretten seiner vielbeachteten Ausstellung „Reformatoren im Bildnis“  zum Reformationsjubiläum vor drei Jahren. Nun steht alleine Martin Luther im Mittelpunkt einer Präsentation, die vom Verband kirchlicher Archive der Evangelischen Kirche in Deutschland als Wanderausstellung erarbeitetet wurde. Sie ist unter dem Titel „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ vom 11. September bis 6. Oktober im Melanchthonhaus Bretten zu sehen. Eröffnung ist am Dienstag, 10. September, um 19.30 Uhr.
Martin Luther gehört zu den am häufigsten dargestellten Personen der deutschen und der Weltgeschichte: Allein die  Lutherhalle Wittenberg bewahrt rund 2400 verschiedene Lutherbilder auf. Schon zu Luthers Lebzeiten entstanden etwa 500 Bilder. Die Ausstellung, die nun im Melanchthonhaus Bretten gezeigt wird, stellt auf 15 Roll-ups Reproduktionen von historischen wie auch zeitgenössischen Bildnissen des herausragenden Akteurs der Reformation vor. Das Material hierzu stammt aus den Archiven des Verbands und von zahlreichen Kirchengemeinden in Württemberg und Baden.
Martin Luther als Motiv protestantischer Bilddarstellung hat das Bildbewusstsein evangelischer Kreise und seit dem 19. Jahrhundert auch das der Deutschen insgesamt wie kaum ein anderes geprägt. Lutherdarstellungen begegnet man bis heute im öffentlichen, kirchlichen und privaten Umfeld. Die Grundtypen der Darstellungsform fast aller Lutherbilder gehen dabei auf die Vorbilder aus der Reformationszeit zurück. Sie verweisen vielfach auf die Werkstatt des älteren und jüngeren Lucas Cranach.
Trotzdem schaffte sich jede Epoche ihr eigenes Lutherbild. Als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten deutscher Geistes- und Kulturhistorie war Martin Luther dabei –  in Anhängigkeit von den jeweiligen geistigen und religiösen Strömungen - immer auch der Verherrlichung und Instrumentalisierung ausgesetzt  Das Lutherbild einer Epoche ist zudem auch von kunstgeschichtlicher Bedeutung. Die in der Ausstellung eingefügten erklärenden Texte des Kulturhistorikers Andreas Kuhn erläutern die aufschlussreichen Zusammenhänge von Geistes-, Kunst- und Theologiegeschichte, wie sie in den sich wandelnden Lutherbildern zum Ausdruck kommen. Der Begleitband zur Ausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ ergänzt die 40 Porträts der Ausstellung um eine weitere Auswahl von 60 Porträts aus ganz Deutschland.


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