05.05.2010 20 Uhr

Ökumene heute: Die Abendmahlslehre Melanchthons, Vortrag von Prof. Dr. Gunther Wenz, München


Karlsruhe Roncalli-Forum, Katholisches Dekanatszentrum

Dr. Gunter Wenz, Professor für Systematische Theologie an der Universität München, setzt in Karlsruhe beim Roncalli-Forum die Reihe „Ökumene heute“ fort. Der Vortrag am Mittwoch, 5. Mai, um 20 Uhr findet im Dekanatszentrum in der Ständehausstraße statt.


Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht „Die Abendmahlslehre Melanchthons“. In seiner Kampfschrift von 1520 "De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium" warf Martin Luther der römischen Kirche seiner Zeit vor, sie halte das Altarsakrament in dreifacher Weise gefangen: durch den stiftungswidrigen Entzug des Laienkelchs, durch die, wie er sich ausdrückte, Vernünftelei der Transsubstantiationslehre und durch die Theorie und Praxis der Messe als eines Opfers, worin der Reformator den bei Weitem schlimmsten Missbrauch des Abendmahls sah.
Abendmahlsstreitigkeiten gab es bald auch im binnenreformatorischen Lager. Sie entwickelten sich im Laufe der Zeit zu christologischen Grundsatzkontroversen und trugen nicht wenig zur konfessionalistischen Ausdifferenzierung der Religionsparteien im 16. Jahrhundert bei.


Der Vortrag von Professor Gunter Wenz beleuchtet nun, welche Stellung Philipp Melanchthon in den zeitgenössischen Debatten um das Abendmahl einnahm. Dabei werden historische Aspekte in den Blick genommen, um schließlich einen aktuellen Beitrag zur ökumenischen Verständigung zu leisten.

Die Veranstaltungsserie, die das Melanchthon-Gedenkjahr 2010 durchzieht, wird von der Europäischen Melanchthon-Akademie Bretten, dem Roncalli-Forum Karlsruhe und dem Institut für Reformationsforschung in Straßburg gemeinsam ausgerichtet.


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