Nicht ein Genius allein – Das Septembertestament von 1522
21.07.2022 - 30.11.2022
Melanchthonhaus Bretten
Eine Ausstellung zum 500-jährigen Jubiläum der ersten Luther-Bibel

Die Kooperation der Partnerstädte Bretten und Wittenberg bei diesem Jubiläum hat auch besondere historisch-theologische Gründe, denn Martin Luthers Hauptansprechpartner bei der Endredaktion seiner Bibelübersetzung in Wittenberg war Philipp Melanchthon, der Humanist und Reformator aus Bretten. Auch in Wittenberg findet eine Ausstellung zum Septembertestament statt.
Das Projekt wird gefördert durch: Deutsches Literaturarchiv Marbach - Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg.
Die Exponate
In der Ausstellung werden wertvolle Exemplare historischer Bibeln gezeigt, insbesondere natürlich Luthers Septembertestament (siehe Abbildung), welches mit 21 Holzschnitten aus der Cranach-Werkstatt illustriert wurde und sich im Besitz der Bibliothek des Melanchthonhauses Bretten befindet. Weitere herausragende Exponate sind:
Aus der Sammlung der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart
- Eine Vulgata aus dem Jahr 1519, die im Mittelalter verbreitete lateinische Fassung der Bibel, die sich gegen verschiedene ältere lateinische Bibelübersetzungen durchgesetzt hat.
- William Tyndales Neues Testament englisch, 1536.
- Die Complutensische Polyglotte (einen von sechs Bänden) - erste mehrsprachige Ausgabe der kompletten Bibel, die in den Jahren 1502 bis 1517 in Alcalá de Henares in Kastilien erarbeitet und gedruckt wurde. Das Werk enthält Bibeltexte in lateinischer, griechischer, hebräischer und aramäischer Sprache.
- Die Koberger-Bibel, von Anton Koberger (einen von zwei Bänden), 1483, im Geburtsjahr Luthers, in Nürnberg gedruckt. Es ist der neunte Bibeldruck in deutscher Sprache vor Luthers epochaler Bibelübersetzung. Koberger gehörte zu den bedeutendsten deutschen Buchdruckern seiner Zeit. Die Koberger-Bibel ist heute noch die am weitesten verbreitete der vorlutherischen Bibeldrucke, da sie wohl besonders auch wegen ihrer ansprechenden und meist farbig kolorierten Holzschnitte besonders geschätzt wurde.
- Das "Novum Instrumentum Omne" von Erasmus von Rotterdam, erschienen 1516 in Basel. Neben den in der linken Spalte abgedruckten griechischen Text ließ Erasmus in der rechten Spalte eine eigene lateinische Übersetzung setzen.
- Mehrere aufwändig illustrierte Einzelblätter aus historischen Bibeln.
Download Flyer Septembertestament
Sonderführungen
Dr. Axel Lange, Europäische Melanchthon-Akademie, bietet zu folgenden Terminen Sonderführungen (ca. 45 Min.) an:
Sonntag, 24. Juli 2022, 14.00 Uhr
Sonntag, 11. Sept. 2022, 14.00 Uhr, Tag des offenen Denkmals
Sonntag, 02. Okt. 2022, 14.00 Uhr
Sonntag, 13. Nov. 2022, 14.00 Uhr
Vortragsreihe zur Ausstellung
Sonntag, 18. Sept. 2022, 17.00 Uhr, Bildungszentrum Roncalliforum Karlsruhe, Stephanssaal, Ständehausstr. 4
Prof. Dr. Wim François, Katholische Universität Leuven, Belgien (in englischer Sprache)
Thema des Vortrags: Biblical Humanism and the Vernacular Bible in Europe
(Bibelhumanismus und volkssprachliche Bibeln in Europa)
Sonntag, 9. Okt. 2022, 17.00 Uhr, Melanchthonhaus Bretten
Prof. Dr. Herman J. Selderhuis, Theologische Universität Apeldoorn, Niederlande
Thema des Vortrags: Zwei Töchter des Himmels: Die Bibel der Deutschen (1522) und die Bibel der Niederländer (1637)
Sonntag, 23. Okt. 2022, 17.00 Uhr, Melanchthonhaus Bretten
Prof. em. Dr. Hartmut Günther, Esslingen, Autor von Mit Feuereifer und Herzenslust: Wie Luther unsere Sprache prägte. Das Buch ist im Melanchthonhaus erhältlich.
Thema des Vortrags: Auch Martin Luther hat die deutsche Sprache nicht erfunden
Sonntag, 30. Okt. 2022, 17.00 Uhr, Melanchthonhaus Bretten / wegen Krankheit entfallen, ein Nachholtermin in 2023 wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Dr. Martin Schneider, Bretten
Thema des Vortrags: In den Händen von Laien: Die Bibel der deutschen Waldenser vor der Reformation
Sonntag, 6. Nov. 2022, 17.00 Uhr, Melanchthonhaus Bretten
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Mariano Delgado, Universität Freiburg, Schweiz
Thema des Vortrags: Francisco de Enzinas und sein spanisches Nuevo Testamento von 1543 – eine Übersetzung auf Empfehlung von Philipp Melanchthon
Sonntag, 20. Nov. 2022, 17.00 Uhr, Melanchthonhaus Bretten
Prof. Dr. Johannes Ehmann, Universität Heidelberg
Thema des Vortrags: Das Schriftverständnis von der Reformation bis zur Union – eine badische Perspektive zum 500. Geburtstag von Luthers Septembertestament
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.
English
Français