Die Neugestaltung 2002/2003

Leuchttafeln in der Gedächtnishalle

Das Melanchthonhaus Bretten war bei seiner Eröffnung im Jahr 1903 ein sorgfältig durchkomponiertes Gesamtkunstwerk. Die Architektur des Hauses und seine Innenausstattung mit Statuen, Wandgemälden und Leuchtern, mit Originalzitaten auf Bücherschränken und über Türrahmen bis hin zu Fensterscheiben aus Butzenglas sollten in ihrer Gesamtheit ein umfassendes Bild Philipp Melanchthons und des Zeitalters der Reformation ergeben. Dafür hatte Nikolaus Müller ein detailliertes, vom Geist des späten Historismus inspiriertes Konzept entwickelt.

Hundert Jahre später stellten sich neue Herausforderungen. Für die Besucherinnen und Besucher des Melanchthonhauses sollten weitere didaktisch aufbereitete Informationen bereitgestellt werden. Zugleich sollte mehr Raum für Exponate geschaffen werden. Moderne Beleuchtungstechniken sollten zudem dafür sorgen, die Komposition und die Exponate des Museums besser „ins Licht zu rücken“.​
 
Im Städtezimmer: Schauvitrinen und Informationsstelen aus Glas
Das Reutlinger Kulturbüro von Michael Schödel hatte hierzu in den Jahren 2002/2003 zusammen mit der Museumsleitung ein Konzept entwickelt, das neben dem Faktor Licht vor allem auf den durchsichtigen Werkstoff Glas setzte. So konnte das Melanchthonhaus für die museumspädagogischen Anforderungen des frühen 21. Jahrhunderts weiterentwickelt werden, ohne dass dafür das Erscheinungsbild des Gedächtnishauses in seiner historischen Gestalt von 1903 grundlegend verändert werden musste.

    • Eloxierte Aluminiumtafeln mit Informationen zur Hausgeschichte und zur Münzsammlung an den Wänden des Treppenhauses.
    • Zusätzliche Informationsstelen und Schauvitrinen aus Glas in den vier Räumen des Obergeschosses
    • Die Präsentation der Exponate in den historischen Vitrinen des Fürstenzimmers auf beleuchteten, mattierten Glasflächen.
    • Die Einrichtung von vier Medienstationen im Obergeschoss mit weiterführenden Informationen zum Selbststudium.
    • Die Installation von Informationsträgern als freischwebende Leuchtflächen in der Gedächtnishalle.
    • Eine spezielle Lichtdramaturgie in der Gedächtnishalle: Zusätzliche Strahler setzten nach der Umgestaltung die Standbilder, Wandgemälde und weitere ikonografische Besonderheiten des Raums besonders „in Szene“.