„Zugehen auf das Jubiläumsjahr 2030“
17.11.2025
Im Jahr 2030 jährt sich die Verlesung des sogenannten „Augsburger Bekenntnisses“ vor Kaiser Karl V. Das Dokument, in dem die evangelischen Reichsstände auf dem Reichstag zu Augsburg am 25. Juni 1530 ihren evangelischen Glauben angesichts drohender Verfolgungen verteidigten, wurde zum wichtigsten Bekenntnistext des Protestantismus.
Sein Autor, der Brettener Reformator und Humanist Philipp Melanchthon, wollte damit aber keine neue Kirche gründen, sondern die Rechtmäßigkeit der evangelischen Position auf dem Boden des gemeinsamen biblischen und altkirchlichen Glaubens aufweisen. So baut der Text trotz Klarheit in der Sache erstaunliche Brücken zum gegnerischen Lager und entwirft eine bis dahin ungekannte Hermeneutik der Einheit trotz Differenzen.
Prof. Dr. Christian Neddens, Direktor EMA Bretten, stellte nun bei zwei ganz unterschiedlichen Gelegenheiten das Anliegen und die Inhalte der „Confessio Augustana“ vor und warf Schlaglichter auf dessen ökumenische Bedeutung und auf die Frage, wie dieses Ereignis 2030 gefeiert werden sollte.
Unter dem Titel „Zugehen auf 2030. Warum die Confessio Augustana immer noch wichtig ist“ hielt er am 15. November das Hauptreferat auf der diesjährigen Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden, die in Karlsruhe tagte. Zuvor war es am 14. November bei der Tagung des Evangelischen Bundes in Bruchsal um die Frage gegangen „Was wäre gewesen, wenn …? Die Hermeneutik der Confessio Augustana als Modell einer Ökumene von morgen“. Eine ergänzende katholische Perspektive brachte hier Tobias Licht, Leiter des Roncalli-Forums Karlsruhe, ein. Bei beiden Gelegenheiten schlossen sich engagierte Diskussionen an, in denen es einerseits um die Frage nach dem Kern des Evangelischen ging und andererseits um Überlegungen, wie dieser Text 2030 gemeinsam – also ökumenisch – bezeugt werden könnte.
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